Stand 27.10.2024 - Dr. Erhard Henkes


Quantencomputer - einfach erklärt

 

Einführung

Zum Verständnis klassischer Elektronik und Computer benötigt man nicht unbedingt ein Verständnis der Quantenphysik. Früher gab es die Elektronenröhren, später die Transistoren. In der Digitaltechnik verwendet man Transistoren als elektronische Schalter. Man benötigt kein Verständnis, wie ein Transitor physikalisch funktioniert, um die grundlegenden "Gatter" wie NOT, AND, NAND, OR, NOR oder XOR und hintereinander geschaltete Kombinationen hiervon zu verstehen. Man verwendet die Ziffern 0 und 1 des Dualsystems für Eingänge und Ausgänge. Ein AND hat zwei Eingänge. Setzt man beide Eingänge auf 1, dann erhält man eine 1 am Ausgang. Alle anderen Zustände führen zu 0 am Ausgang. Beschrieben wird all das in der sogenannten Bitlogik, die man sowohl bei Hardware als auch bei Software einsetzen kann.

Quantencomputer bieten hier eine interessante Weiterentwicklung mittels Superposition und Verschränkung, die eine Parallelität und damit enorme Beschleunigung erlaubt. Wir stehen noch ganz am Anfang dieser faszinierenden Entwicklung. Es ist jedoch an der Zeit, dass man die grundlegenden Konzepte und Begriffe versteht. Für die nachfolgenden Erläuterungen setze ich die Künstliche Intelligenz ChatGPT ein, die es meisterhaft versteht, die komplizierten Konzepte nicht nur auf Hochschulniveau, sondern auch für Kinder und Jugendliche zu erklären, ohne hierbei gleich mit linearer Algebra, Matrizen und imaginären Zahlen abzuschrecken. Höhrere Mathematik ist für das grundlegende Verständnis nicht notwendig, eher sogar hinderlich. Es soll also darum gehen, die Vorteile und Funktion eines Quantencomputers zu verstehen, ohne ein Mathematik- und Physikstudium absolvieren zu müssen. Es hilft natürlich, wenn man das Dualsystem und die klassische Bitlogik kennt, denn Quantencomputer benutzen diese digitale Technik genau wie klassische elektronische Rechner.

Es hilft ebenso, wenn man physikalische Konzepte wie Energie/Masse, Teilchen/Welle, Bohrsches Atommodell/Orbitaltheorie kennt, da das Paar Bit/Quantenbit in diese Reihe passt. Wir steigen nun in diese faszinierende neue Welt ein.


Quantenbit

Als Schreibweise findet man Qubit, Qbit, Q-Bit usw. Empfohlen sei hier "Qubit". Wie bereits erwähnt, nutzen klassische Computer mit Transistorlogik das Bit als kleinste Informationseinheit, die entweder den Zustand 0 oder 1 annehmen kann (Spannung: z.B. ca. 0 oder 5 Volt). Diese Bits werden in logischen Schaltungen verarbeitet, um Berechnungen durchzuführen. Quantencomputer nutzen nun Qubits (Quantum Bits), die sich aufgrund quantenmechanischer Eigenschaften in einer Überlagerung (Superposition) befinden können, also gleichzeitig(!) 0 und 1 sein können. Dies ermöglicht eine parallele Verarbeitung von Informationen, die bei klassischen Computern nicht möglich ist. Zusätzlich können Qubits miteinander "verschränkt" werden, was bedeutet, dass der Zustand eines Qubits direkt vom Zustand eines anderen abhängt, unabhängig von der räumlichen Trennung. Diese Verschränkung (Entanglement) ist wesentlich für die Leistungsfähigkeit von Quantencomputern. Qubits können mittels Quantenlogikgatter (Quantum Gates) verarbeitet werden, genau wie bei klassischen Computern.

 

Hadamard-Gatter

Wir fangen mit dem einfachsten Gatter an, nämlich dem Hadamard-Gatter, und erklären es einfach.

Stell dir vor, ein Quantencomputer arbeitet mit Qubits, die sich wie kleine Lichtschalter verhalten, die nicht nur ein- oder ausgeschaltet sein können, sondern auch irgendwo dazwischen.
Ein Hadamard-Gatter ist nun eine spezielle Art von Schalter, der einem Qubit hilft, diese „Zwischenzustände“, also gleichzeitig 0 und 1, zu erreichen.

Einfaches Beispiel mit Münzen

Um das Hadamard-Gatter zu verstehen, benutzen wir ein einfaches Beispiel mit einer Münze:

  1. Klassische Münze (klassisches Bit):

  2. Quanten-Münze (Qubit):

Was macht das Hadamard-Gatter?

Das Hadamard-Gatter ist wie ein besonderer Trick, den du mit der Quanten-Münze machst:

Warum ist das wichtig?

Dieser Zwischenzustand ist wichtig für Quantencomputer, weil er es ermöglicht, viele Berechnungen gleichzeitig durchzuführen. Stell dir vor, du könntest viele Aufgaben auf einmal erledigen, anstatt sie nacheinander zu machen – das ist ungefähr das, was Quantencomputer mit Hilfe von Hadamard-Gattern tun können.

Anschauliche Vorstellung

Denke an das Hadamard-Gatter wie an eine spezielle Drehbewegung deiner Quanten-Münze:

  1. Startzustand:

  2. Drehung mit dem Hadamard-Gatter:

  3. Nach der Drehung:

Zusammenfassung

 
CNOT-Gatter

Stell dir vor, du hast zwei Quanten-Münzen statt nur einer. Diese beiden Münzen arbeiten zusammen, und das CNOT-Gatter ist eine spezielle Art von „Zaubertrick“.
Dieser steuert, wie die eine Münze die andere beeinflusst.

Zwei Münzen, zwei Aufgaben

  1. Die Kontroll-Münze (Control Qubit):

  2. Die Ziel-Münze (Target Qubit):

Wie funktioniert das CNOT-Gatter?

Stell dir vor, du hast zwei Münzen:

Das CNOT-Gatter funktioniert nach folgender Regel:

Anschauliches Beispiel

1. Ausgangssituation:

Anwendung des CNOT-Gatters:

Ergebnis:

2. Ausgangssituation:

Anwendung des CNOT-Gatters:

Ergebnis:

3. Ausgangssituation:

Anwendung des CNOT-Gatters:

Ergebnis:

4. Ausgangssituation:

Anwendung des CNOT-Gatters:

Ergebnis:

Warum ist das wichtig?

Das CNOT-Gatter ist wichtig, weil es Verschränkung (Entanglement) zwischen den beiden Quanten-Münzen herstellen kann. Das bedeutet, dass die beiden Münzen miteinander verbunden sind, sodass der Zustand der einen Münze den Zustand der anderen beeinflusst, selbst wenn sie weit voneinander entfernt sind. Diese Eigenschaft ist einer der Grundsteine für die unglaubliche Rechenleistung von Quantencomputern.

Zusammenfassung

Einfaches Bild zur Vorstellung

Stell dir vor, du hast zwei Lichtschalter im Raum:

Das CNOT-Gatter steuert also, wie der eine Schalter den anderen beeinflusst, basierend darauf, ob der erste Schalter an oder aus ist.

CNOT steht für Controlled NOT Gate.

 

Toffoli-Gatter

Stell dir vor, du hast drei Quanten-Münzen (Qubits), die zusammenarbeiten. Das Toffoli-Gatter ist ein spezieller „Zaubertrick“, der alle drei Münzen gleichzeitig beeinflusst. Es ist wie ein sehr intelligenter Schalter, der nur dann eine Aktion ausführt, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind.

Drei Münzen, eine Regel

  1. Zwei Kontroll-Münzen (Control Qubits):

  2. Eine Ziel-Münze (Target Qubit):

Wie funktioniert das Toffoli-Gatter?

Stell dir vor, du hast drei Münzen:

Das Toffoli-Gatter folgt dieser einfachen Regel:

Anschauliches Beispiel mit Münzen

Beispiel 1: Beide Kontroll-Münzen sind Kopf

Beispiel 2: Eine Kontroll-Münze ist Kopf, die andere Zahl

Beispiel 3: Beide Kontroll-Münzen sind Zahl

Warum ist das wichtig?

Das Toffoli-Gatter ist besonders nützlich, weil es logische Bedingungen in einem Quantencomputer überprüfen kann.
Es ermöglicht komplexere Operationen, bei denen mehrere Bedingungen gleichzeitig betrachtet werden. Dadurch können Quantencomputer noch leistungsfähiger und vielseitiger werden.

Ein weiteres anschauliches Bild

Stell dir vor, du hast drei Lichtschalter in deinem Zimmer:

Zusammenfassung

Warum ist das cool?

Durch die Kombination von Hadamard-, CNOT- und Toffoli-Gattern können Quantencomputer bereits sehr komplexe Aufgaben lösen, die für klassische Computer schwierig bis unmöglich sind. Das macht sie zu mächtigen technologischen Werkzeugen der Zukunft.

 

Volladdierer nach Feynman

Was ist ein Volladdierer?

Bevor wir zum quantum Volladdierer kommen, lass uns zuerst verstehen, was ein klassischer Volladdierer ist.

Klassischer Volladdierer:

Stell dir vor, du möchtest zwei Zahlen im Binärsystem (also nur mit 0 und 1) addieren. Ein Volladdierer ist eine kleine Schaltung, die drei Eingaben verarbeitet:

  1. A: Die erste Binärziffer (z.B. 0 oder 1)

  2. B: Die zweite Binärziffer (z.B. 0 oder 1)

  3. C_in: Der Übertrag von der vorherigen Stelle (z.B. 0 oder 1)

Der Volladdierer gibt zwei Ausgaben:

  1. Summe (S): Das Ergebnis der Addition dieser drei Eingaben (ebenfalls 0 oder 1)

  2. Übertrag (C_out): Der Übertrag, der zur nächsten Stelle weitergegeben wird (ebenfalls 0 oder 1)

Beispiel:

Quanten-Volladdierer nach Feynman:

Ein quantum Volladdierer funktioniert ähnlich, aber er nutzt die besonderen Eigenschaften von Qubits und Quanten-Gattern, um die Addition durchzuführen. Hier ist eine vereinfachte Erklärung:

1. Die Bausteine: Qubits und Quanten-Gatter

2. Aufbau des Quanten-Volladdierers:

Der Quanten-Volladdierer benötigt mehrere Qubits und Quanten-Gatter, um die drei Eingaben (A, B, C_in) zu verarbeiten und die zwei Ausgaben (Summe, C_out) zu erzeugen.

Schritte:

Anschauliches Beispiel mit Münzen:

Stell dir vor, du hast drei Quanten-Münzen:

Und zwei Ausgabe-Münzen:

Wie funktioniert das?

  1. Eingabe:

  2. Quanten-Gatter anwenden:

  3. Ergebnis:

Beispiel:

Das entspricht dem klassischen Beispiel, wo 1 + 1 + 0 = 10 (Summe 0 mit Übertrag 1).

Warum ist das wichtig?

Der Quanten-Volladdierer ist ein Baustein für komplexere Quantenrechner. Er zeigt, wie man grundlegende arithmetische Operationen mit Quanten-Gattern durchführen kann. Durch die Nutzung von Superposition und Verschränkung können Quantencomputer viele Berechnungen gleichzeitig ausführen, was sie bei bestimmten Aufgaben viel schneller macht als klassische Computer.

Zusammenfassung:

 

Einfacher Quantenalgorithmus mit Quantenvolladdierer

Wir werden einen Quanten-Volladdierer verwenden, um zwei Binärzahlen zu addieren. Stell dir vor, du hast zwei einfache Zahlen (jeweils 0 oder 1) und möchtest sie zusammenzählen. Unser Quantenalgorithmus wird dies auf eine besondere Weise tun, indem er die Macht der Quanten nutzt.

Die Bausteine, die wir brauchen:

  1. Drei Quanten-Münzen (Qubits):

  2. Zwei weitere Quanten-Münzen für die Ausgaben:

  3. Quanten-Gatter:

Schritt-für-Schritt-Anleitung des Algorithmus:

1. Vorbereitung der Eingaben:

Stell dir vor, wir wollen die Zahlen A = 1 und B = 1 addieren, und der anfängliche Übertrag C_in = 0 ist.

2. Anwendung der CNOT-Gatter zur Berechnung der Summe (S):

Das Ziel ist es, die Summe S zu berechnen, ohne den Übertrag zu berücksichtigen.

Zwischenergebnis:

3. Anwendung des Toffoli-Gatters zur Berechnung des Übertrags (C_out):

Der Übertrag C_out entsteht, wenn mindestens zwei der Eingaben A, B oder C_in gleich 1 sind.

Zwischenergebnis:

4. Ergebnis der Addition:

Nach der Anwendung der Gatter haben wir:

Das entspricht der binären Addition von 1 + 1 = 10 (Summe 0 mit einem Übertrag von 1).

Ein weiteres Beispiel:

Lass uns ein anderes Beispiel durchgehen, um es noch klarer zu machen.

Beispiel: A = 1, B = 0, C_in = 1

Eingaben:

Schritte:

  1. CNOT-Gatter mit A auf S:

  2. CNOT-Gatter mit B auf S:

  3. Toffoli-Gatter mit A und B auf C_out:

Ergebnis:

Das entspricht der binären Addition von 1 + 0 + 1 = 10 (Summe 0 mit einem Übertrag von 1). Allerdings sehen wir hier, dass C_out eigentlich 1 sein sollte, was bedeutet, dass in unserem einfachen Beispiel der Toffoli-Gatter nur dann den Übertrag beeinflusst, wenn beide A und B 1 sind. Um auch den C_in zu berücksichtigen, müsste der Volladdierer erweitert werden. Aber für den Anfang reicht dieses Beispiel, um die Grundidee zu verstehen.

Warum ist das wichtig?

Dieser einfache Quanten-Algorithmus zeigt, wie Quantencomputer grundlegende Rechenoperationen durchführen können, ähnlich wie klassische Computer, aber mit den besonderen Eigenschaften der Quantenphysik. Superposition und Verschränkung erlauben es Quantencomputern, komplexe Berechnungen schneller und damit effizienter durchführen.

Zusammenfassung:

Dieser einfache Algorithmus ist ein Grundbaustein für komplexere Quantenrechnungen und zeigt, wie Quantencomputer mit den speziellen Eigenschaften der Quantenmechanik arbeiten, um Informationen zu verarbeiten.

 

Beschleunigung durch Quantencomputer

Warum sind Quantencomputer schneller?

  1. Superposition:

  2. Verschränkung:

  3. Quantenparallelität:

Einfaches Beispiel:

Stell dir vor, du untersuchst eine bestimmte Kombination von zwei Münzen (z.B. Kopf-Kopf, Kopf-Zahl, Zahl-Kopf, Zahl-Zahl). Ein klassischer Computer muss jede Kombination einzeln überprüfen. Ein Quantencomputer kann dank der Superposition alle Kombinationen gleichzeitig betrachten und so viel schneller die richtige finden.

Zusammenfassung:

Die Beschleunigung von Quantencomputern kommt also dadurch zustande, dass durch Superposition und Verschränkung viele Möglichkeiten gleichzeitig verarbeitet werden.
Das macht Quantencomputer bei bestimmten Aufgaben, wie komplexen Berechnungen oder der Suche in großen Datenmengen, deutlich schneller als klassische Computer.

 

Konkretes Beispiel: Faktorisieren

Wir schauen nun ein konkretes Beispiel an, bei dem Quantencomputer gegenüber klassischen Computern einen riesigen Vorteil haben.
Ein bekanntes Beispiel ist das Faktorisieren großer Zahlen. Dafür nutzen wir den Shor-Algorithmus.

Faktorisieren bedeutet, eine große Zahl in ihre kleinsten Bausteine (Faktoren) zu zerlegen, die miteinander multipliziert die ursprüngliche Zahl ergeben.

Beispiel:

Warum ist das Faktorisieren wichtig?

Das Faktorisieren großer Zahlen ist besonders wichtig für die Kryptographie, also die Sicherheit von Informationen im Internet. Viele Verschlüsselungssysteme, wie RSA, basieren darauf, dass das Faktorisieren sehr großer Zahlen (mit hunderten oder tausenden von Stellen) extrem schwierig und zeitaufwändig ist - zumindest für klassische Computer.

Klassische Computer vs. Quantencomputer

Klassische Computer:

Quantencomputer:

Konkretes Beispiel:

Stell dir vor, du hast eine Zahl wie 1.234.567.890.123.456.789 und möchtest sie faktorisieren.

Warum ist das so bedeutend?

  1. Sicherheit im Internet:

  2. Neue Möglichkeiten:

Aktueller Stand:

Zusammenfassung:

Warum ist das spannend?

Dieses Beispiel zeigt, wie Quantencomputer grundlegende Probleme lösen können, die für klassische Computer praktisch unlösbar sind. Es verdeutlicht auch, wie revolutionär die Quantencomputing-Technologie sein kann und warum sie so viel Aufmerksamkeit in der Forschung und Industrie erhält. Dieses konkrete Beispiel zeigt, wie Quantencomputer klassischen Computern überlegen sein können, indem sie Probleme lösen, die für letztere unmöglich oder extrem zeitaufwändig sind! Mehr Informationen findet man hier.



Technische Möglichkeiten für einen Quantencomputer

Es gibt verschiedene Ansätze, wie man Qubits – die Grundbausteine von Quantencomputern – realisieren kann.
Jeder Ansatz hat Stärken und Herausforderungen. Nachfolgend sind die wichtigsten Technologien im Überblick aufgeführt:

1. Supraleitende Qubits

Wie funktionieren sie?

Vorteile:

Herausforderungen:

2. Ionenfallen

Wie funktionieren sie?

Vorteile:

Herausforderungen:

3. Photonische Qubits

Wie funktionieren sie?

Vorteile:

Herausforderungen:

4. Topologische Qubits

Wie funktionieren sie?

Vorteile:

Herausforderungen:

5. Spins in Halbleitern

Wie funktionieren sie?

Vorteile:

Herausforderungen:

Zukunftsaussichten

Zusammenfassung

Jede dieser Technologien hat das Potenzial, die Zukunft der Quantencomputer zu gestalten. Die Forschung ist aktiv und es werden ständig neue Durchbrüche erzielt, die uns näher an leistungsfähige und praktische Quantencomputer bringen.


Konkrete Beispiele für Quantencomputer

Wo werden aktuell die größten Quantencomputer betrieben? Der Bereich des Quantencomputings entwickelt sich rasant, und mehrere Unternehmen sowie Forschungseinrichtungen sind führend in Entwicklung und Betrieb leistungsstarker Quantencomputer.

Derzeit werden die größten und leistungsfähigsten Quantencomputer durch führende Technologieunternehmen (wie IBM, Google, Microsoft, Quantinuum und IonQ), staatlich geförderte Forschungsinitiativen (insbesondere in China) und spezialisierte Firmen (wie D-Wave und Rigetti) betrieben.

 

1. IBM Quantum

2. Google Quantum AI

3. Microsoft Quantum

4. Honeywell (nun Teil von Quantinuum)

5. IonQ

6. China – Nationale Quantencomputing-Initiativen

7. Andere führende Einrichtungen und Unternehmen

 

Zukunftsaussichten

Quantencomputing ist ein dynamisches und schnell wachsendes Feld, das weiterhin weltweit erhebliche Investitionen und Innovationen erfährt.
Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich diese Technologien weiterentwickeln und welche Durchbrüche in den kommenden Jahren erzielt werden.


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Für Interessierte: Mathematische Hintergründe


Ich habe bewusst die mathematischen Grundlagen und Beschreibungen nach hinten geschoben, denn man sollte zunächst die größeren Zusammenhänge erfassen. Mathematische Darstellungen sind für viele abschreckend, da die Formelsprache und die Darstellungen nicht jedem geläufig ist und daher für das Verständnis eher behindernd als förderlich ist. Da man jedoch in vielen Publikationen und Zusammenfassungen auf mathematische Beschreibungen und Darstellungen stößt, versuche ich nachfolgend, einen möglichst einfachen Zugang zu dieser Formelsprache zu schaffen.

Bevor wir zur Bloch-Kugel kommen, lass uns kurz wiederholen, was ein Qubit ist:


Die Ket-Notation

Diese ist eine Art, die Zustände eines Qubits mathematisch aufzuschreiben. Das "Ket"-Symbol zeigt an, dass wir einen Quantenzustand messen:


Die Bloch-Kugel

Sie ist ein Modell, um den Zustand eines Qubits bildlich darzustellen. Stell dir eine Kugel vor, ähnlich wie einen Globus:

50% wären dann am Äquator der Kugel.


Wie wird ein Qubit mathematisch beschrieben?

Ein Qubit kann gleichzeitig im Zustand |0> und |1> sein. Das schreiben wir so:

|ψ> = α * |0> + β * |1>

Hier bedeuten die Symbole:

alpha und beta sind in den oben beschriebenen Fällen gleich. Die Wahrscheinlichkeit ist jeweils 50%.

|α|² + |β|² = 1

Das bedeutet, wenn wir den Zustand messen, bekommen wir mit 50 % Wahrscheinlichkeit |0> und mit 50 % Wahrscheinlichkeit |1>.
Ein Messvorgang hebt die Superposition sofort auf.

Zusammenfassung:

Das "Ket"-Symbol zeigt den Quantenzustand an.
Ket Psi ist der Gesamtzustand des Qubits in seiner Superposition.
Ket 0 und Ket 1 sind die beiden Basiszustände eines Qubits.
alpha und beta sind Zahlen, die den Anteil der beiden Basiszustände im Gesamtzustand anzeigen.
Die Quadrate der absoluten Beträge von alpha und beta stehen für die Wahrscheinlichkeit, diese Basiszustände zu messen.


Was ist die Hadamard-Matrix?

Die Hadamard-Matrix ist eine fundamentale Matrix in der Quanteninformatik und repräsentiert das Hadamard-Gatter, ein Quantenlogikgatter.
Dieses Gatter wird verwendet, um ein Qubit in eine Superposition zu versetzen, also in einen Zustand, in dem es gleichzeitig |0> und |1> ist.


Mathematische Darstellung der Hadamard-Matrix


Die Hadamard-Matrix
H ist eine 2×2-Matrix und wird wie folgt geschrieben:

H bezeichnet die Hadamard-Matrix. Der Kehrwert der Wurzel von 2 ist ein Skalierungsfaktor, der sicherstellt, dass die Gesamtwahrscheinlichkeit nach der Anwendung des Gatters erhalten bleibt.
Die Matrix selbst verfügt über 2 * 2 = 4 Elemente. Die Matrix hat zwei Zeilen und zwei Spalten. Die Zahlen in der Matrix bestimmen, wie die Eingabewerte transformiert werden.

Ein Qubit kann in den Zuständen |0> oder |1> sein oder in einer Superposition dieser Zustände. Diese Zustände können als Vektoren dargestellt werden:

Wie wirkt nun das Hadamard-Gatter?

1. Auf den Zustand |0>

 

 

1. Auf den Zustand |1>



In beiden Fällen, also auch im Falle des negativen Vorzeichens, ergibt sich durch das Quadrat des absoluten Betrages von alpha und beta jeweils 1/2 oder 0,5 oder 50%.      

Technisch ist wichtig, dass man weiß, wie man eine Matrix mit einem Vektor multipliziert:


Man kann sich merken, dass das Hadamard-Gatter den Zustand eines Qubits auf der Bloch-Kugel um eine bestimmte Achse dreht, sodass es von einem Pol (eindeutiger Zustand) zum Äquator (Superposition) bewegt wird. Der Äquator entspricht hier einem Quantenzustand der Überlagerung der beiden Pole mit einer 50% Wahrscheinlichkeit der Messung für beide Pole.


Nun schauen wir uns noch das CNOT-Gatter an, da hier zwei Qubits verschränkt werden.

Das CNOT-Gatter (Controlled NOT-Gatter) ist ein fundamentales Quantenlogikgatter, das mit zwei Qubits arbeitet:

Das CNOT-Gatter folgt einer einfachen Regel:

Das CNOT-Gatter wird genutzt, um zwei Qubits zu verschränken. Dies bedeutet, dass der Zustand des einen Qubits untrennbar mit dem Zustand des anderen Qubits verbunden ist.

Das Kontroll-Qubit wird mit dem Hadamard-Gatter in folgenden Zustand der Superposition versetzt:

Das Ziel-Qubit befindet sich im Anfangsquantenzustand |0>.
Das CNOT-Gatter wird nun auf Qubit A (Kontroll-Qubit) und Qubit B (Ziel-Qubit) angewendet.
Aufgrund der Superposition von Qubit A wirkt das Gatter auf beide Bestandteile der Superposition.

Nach der Anwendung des CNOT-Gatters ist der gemeinsame Zustand der beiden Qubits:

 

Matrixdarstellung des CNOT-Gatters

Das CNOT-Gatter kann mathematisch durch eine 4×4-Matrix dargestellt werden, da es auf zwei Qubits wirkt und jedes Qubit zwei mögliche Zustände hat.

Anordnung der Zustände

Wir ordnen die vier möglichen Zustände der zwei Qubits wie folgt:

  1. |00>

  2. |01>

  3. |10>

  4. |11>



CNOT-Matrix

Erklärung der Matrixelemente

Wie wirkt die Matrix auf die Zustände?

Schaltbild des CNOT-Gatters 

Das CNOT-Gatter wird in Quanten-Schaltkreisen durch folgende Symbole dargestellt:

Erklärung der Symbole



Zusammenfassung